Cannabis-Gesetzgebung in Deutschland: Alles über die Reform

Cannabis-Gesetzgebung in Deutschland: Alles über die Reform

Seit dem 1. April 2024 ist Cannabis in Deutschland teilweise legalisiert. Es ist nach Malta und Luxemburg das dritte Land in der Europäischen Union, das den Freizeitgebrauch von Cannabis erlaubt. Diese Gesetzgebung unterliegt jedoch weiterhin einem Rahmen. Wir erklären dir die Grundzüge dieser Reform und ihre Auswirkungen.

Warum diese Reform?

Das Gesetz über den kontrollierten Gebrauch von Cannabis (Cannabisgesetz- CanGIS) wurde auf Betreiben der grünen und liberalen Regierungskoalition verabschiedet. CanG) soll den illegalen Handel bekämpfen und die Qualität der konsumierten Produkte gewährleisten.

Laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach soll sie auch dazu beitragen, das Tabu um Cannabis aufzuheben, um die Wirksamkeit von Präventionskampagnen bei Jugendlichen zu erhöhen.

Die Grundzüge des Gesetzes

Das CanG erlaubt Erwachsenen über 18 Jahren, die sich seit mindestens sechs Monaten in Deutschland aufhalten, :

  • Besitz von 25 g trockenem Cannabis an öffentlichen Orten
  • Bis zu drei Pflanzen zu Hause für den persönlichen Gebrauch anbauen
  • Außerhalb von öffentlichen Plätzen im Besitz von 50 g der Substanz sein.

Gründung von "Cannabis-Clubs"

Da der Handel mit Drogen in der EU verboten ist, hat sich der deutsche Gesetzgeber bei der Einführung von "Cannabis-Clubs" an das spanische Modell angelehnt. Diese gemeinnützigen Vereine ermöglichen ihren Mitgliedern den Anbau und Vertrieb von Cannabis in einem streng regulierten Rahmen außerhalb des kommerziellen Kreislaufs.

Die Mitgliedschaft in einem Club berechtigt zum Bezug einer begrenzten Menge: bis zu 25 g pro Tag und 50 g pro Monat pro Mitglied. Jeder Club hat eine Obergrenze von 500 Mitgliedern, was ihn derzeit zum einzigen legalen Weg für die Beschaffung von Freizeit-Cannabis in Deutschland macht. Der Konsum vor Ort ist jedoch verboten. 

Streng geregelte Nutzung: die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzen

Die deutsche Reform geht mit zahlreichen Einschränkungen einher, um den Gebrauch von Cannabis zu regulieren und die Risiken, insbesondere für jüngere Menschen, zu begrenzen. So ist jegliche Form von Werbung oder Sponsoring für Cannabis verboten und es werden Informationskampagnen eingesetzt, um die Bevölkerung zu sensibilisieren. Jugendlichen unter 18 Jahren ist der Konsum von Cannabis nicht gestattet.

Mehrere Regeln rahmen auch den Konsum ein:

  • Konsumverbot im Umkreis von 100 Metern in der Nähe von Schulgebäuden, Spielplätzen und Sportanlagen.
  • Verbot des Cannabiskonsums in städtischen Fußgängerzonen zwischen 7.00 und 20.00 Uhr.
  • Verbot, seine private Ernte mit anderen zu teilen oder zu verkaufen.
  • Deutsche im Alter von 18 bis 21 Jahren dürfen nicht mehr als 30 g pro Monat konsumieren und der Gehalt an THC darf 10 % nicht überschreiten.
  • Ausländern ist es nicht erlaubt, Cannabis auf deutschem Boden zu besitzen, anzubauen oder zu konsumieren.

Eine Reform, die die deutsche Gesellschaft spaltet

Während einige die Reform begrüßen, werden Stimmen laut, die ihre Legitimität in Frage stellen, insbesondere in den Oppositionsparteien und in medizinischen Kreisen. Einige Ärzte sind der Ansicht, dass sie den Konsum von potenziell süchtig machenden Substanzen normalisieren und der öffentlichen Gesundheit schaden könnte, insbesondere bei Jugendlichen. Der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion Tino Sorge (CDU, Mitte-Rechts) kündigte seinerseits an, dass seine Partei das Gesetz " nach einem Regierungswechsel" rückgängig machen werde.

Angesichts dieser Kritik hat der deutsche Gesundheitsminister angekündigt, eine große Kampagne zu starten, um Jugendliche für Gesundheitsrisiken zu sensibilisieren, und die Präventionsprogramme zu verstärken. Für den Herbst 2025 ist außerdem eine gründliche Evaluierung des Gesetzes geplant, um die Vorschriften auf der Grundlage konkreter Ergebnisse, Daten aus dem Bereich der öffentlichen Gesundheit und des Feedbacks der Akteure vor Ort anzupassen.

Einfluss der Reform in der EU

Im Gegensatz zu medizinischem Cannabis, das in 21 der 27 Mitgliedstaaten erlaubt ist, ist der Besitz von Freizeit-Cannabis in der EU nach wie vor überwiegend verboten. Die teilweise Legalisierung des Cannabiskonsums in Deutschland könnte jedoch die Diskussionen über eine mögliche Harmonisierung der Cannabispolitik in der EU neu entfachen.

So äußerte der deutsche Gesundheitsminister den Wunsch, dass Deutschland in Brüssel eine aktive Rolle spielen sollte, um einen flexibleren und koordinierten Ansatz zu fördern. Er betonte, dass die derzeitige Prohibitionspolitik ihre Ziele nicht erreicht habe, insbesondere was die Eindämmung des Schwarzmarktes und den Schutz von Jugendlichen betreffe. 

In der Zwischenzeit kannst du auf unserer Website immer noch Cannabinoid-Produkte entdecken, die den EU-Vorschriften entsprechen.

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